Tierhaltung braucht Rechtssicherheit

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Eine differenzierte Entwicklung beim Stallbau erwartet der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG), Volker Bruns. Einerseits gehe der Trend zu kleineren Stallgrößen mit höchstem Tierwohlstandard, insbesondere im ökologischen Landbau. Andererseits würden auch künftig große Stalleinheiten mit modernster Technologie und hohen Tierwohlstandards eine wichtige Rolle spielen, sagte Bruns gestern bei der Agrarfinanztagung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Berlin.



Bruns bezeichnete die Schaffung von Rechtssicherheit als grundlegende Voraussetzung für weitere Investitionen in die Tierhaltung. Offene Fragen im Zusammenhang mit der Zukunft der Kastenstandhaltung, den Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration, der Technischen Anleitung der Reinhaltung der Luft (TA Luft) sowie widersprüchliche Anforderungen zwischen Tierwohl und Umweltschutz müssten dringend geklärt werden.



Der BLG-Vorsitzende warnte davor, die gegenwärtige breite Diskussion um mehr Tierwohl als Modeerscheinung abzutun. Stattdessen tue die Branche gut daran, die gesellschaftlichen Ansprüche ernst zu nehmen und die Debatte offensiv zu führen.



Außer Frage steht für Bruns, dass die Landwirtschaft den geforderten Wandel in der Tierhaltung nicht allein bewerkstelligen kann. Ein Umbau müsse daher mit öffentlichen Mittel gefördert werden.



DBV-Präsident Joachim Rukwied ließ in seiner Begrüßung keinen Zweifel daran, dass die hiesige Landwirtschaft trotz aller Herausforderungen am Standort Deutschland eine Zukunftsbranche bleibe. Sie setze dabei auf den Bankensektor als verlässlichen Partner für die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen. "Genauso wie wir eine verlässliche Politik und unternehmerische Freiräume brauchen, ist eine vertrauensvolle Begleitung unserer Betriebe durch die Kreditwirtschaft wichtig", erklärte Rukwied vor den gut 160 Tagungsteilnehmern, vornehmlich aus dem Bankenbereich. AgE

 

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